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Vom schwierigen Umgang mit der Meinungsvielfalt

Bericht von der Klimakonferenz in New Delhi

Wetter und Klima (Symbolbild)
Bild: NASA

Am Montag ging der dreitägige «Climate Justice Summit» - eine Gegen- oder Zusatzveranstaltung zur COP8 - mit einer Kundgebung gegen die Ungerechtigkeit der Klimaänderung im Zentrum New Delhis zu Ende. Die Abschlusserklärung hält fest, das es sich bei der Klimaänderung um ein Menschenrechtsanliegen handle, da dadurch sowohl die Gesundheit als auch die natürlichen Ressourcen beeinträchtigt werden. Gemäss ECO nahmen an der Kundgebung ungefähr 5000 Personen teil. Eigenartigerweise war in den Zeitungen Delhis darüber nichts zu lesen. In der Hindustan Times erschien lediglich ein Bild einer französischen Delegierten, die an der Kundgebung eine Velo-Rikscha durch die Menge lenkte. Wie sie mir gestern im Computerraum der COP8 mitteilte, fiel die schriftliche Berichterstattung der Zensur zum Opfer.
Eigenartiges ereignete sich auch heute bei der Eröffnung des Ministertreffens. Nur wenige NGO-VertreterInnen fanden nämlich Einlass in den grossen Plenarsaal. Die grosse Mehrheit wurde mit der Bergründung «No Space» abgewiesen. Der verwehrte Einlass ist angesichts der weiten Reise, die die meisten VertreterInnen auf sich nahmen, um an der COP8 teilzunehmen, sehr ärgerlich - auch wenn es sich heute nur um die Eröffnungszeremonie handelte, an der u.a. der indischen Premierministers Atal Bihari Vajpayee das Wort an die Anwesenden richtete. Die Klimaverhandlungen zeichneten sich bis anhin durch eine Vielfalt von offiziellen und inoffiziellen Meinungen aus. Hoffentlich handelte es sich bei den Vorkommnissen von heute Morgen lediglich um eine (peinliche) logistische Panne.
Roland Hohmann, OcCC, aus New Delhi

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