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Extremereignisse und Klimaänderung

Pressekonferenz des OcCC vom 24. September 2003

Wetter und Klima (Symbolbild)
Bild: NASA

In jüngster Vergangenheit richteten extreme Wetterereignisse in Mitteleuropa gewaltige Schäden an. Verbreitet herrscht der Eindruck, die Ereignisse seien noch nie so aussergewöhnlich und zerstörerisch gewesen wie gerade jetzt. Ist diese Einschätzung lediglich eine subjektive Wahrnehmung oder sind wir als Folge der Klimaänderung tatsächlich immer gravierenderen Naturgefahren ausgesetzt?
Das Beratende Organ für Klimafragen (OcCC) geht dieser Frage in seinem neusten Bericht Extremereignisse und Klimaänderung nach. Er wurde heute an einer Medienkonferenz in Bern der Öffentlichkeit vorgestellt. Der Bericht gibt eine Übersicht über den aktuellen Wissensstand zu den für die Schweiz wichtigsten Kategorien von Extremereignissen. Dabei handelt es sich um Temperaturextreme, Frost, Trockenheit, Waldbrände, Starkniederschläge, Hagel, Hochwasser, Massenbewegungen (Rutschungen, Fels- und Bergstürze), Lawinen und Winterstürme. Für die einzelnen Kategorien werden die entsprechenden Sensitivitäten, Aussagen über Veränderungen in der Vergangenheit und die Perspektiven für die Zukunft beschrieben.
Eine Änderung der langfristigen Durchschnittstemperatur löst keine Einzelereignisse aus, verändert jedoch mit der Zeit die Häufigkeit und Stärke von Extremereignissen. Wochenlange Hitzeperioden wie im Sommer 2003, die heute als aussergewöhnlich wahrgenommen werden, dürften beispielsweise mit dem weiteren Anstieg der mittleren Temperatur häufiger auftreten und könnten später einmal gar zum Normalfall werden.
Angesichts der sich abzeichnenden Veränderungen empfiehlt das OcCC, Gefährdungs- bzw. Risikoszenarien und Schutzziele periodisch den sich ändernden Bedingungen anzupassen und Massnahmen und Lösungen mit möglichst grosser Flexibilität anzustreben. Insbesondere gilt dies im Zusammenhang mit Starkniederschlägen und resultierenden Überschwemmungen, Hangrutschungen, Hitze und Permafrost, wo qualitative Aussagen über zukünftige Entwicklungen möglich sind. Obwohl ein direkter Zusammenhang zwischen Extremereignissen und Klimaänderung schwierig nachzuweisen ist, reicht die Wissensgrundlage aus, um Massnahmen zu ergreifen.

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