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Arbeitsgruppe mit Fokus Entwicklungsländer und Climate Observing Systems GCOS nehmen Arbeit auf

10. Klimakonferenz in Buenos Aires

Wetter und Klima (Symbolbild)
Bild: NASA

Die Bearbeitung von Sachgeschäften während der COP erfolgt im Subsidiary Body for Implementation (SBI) und im Subsidiary Body for Scientific and Technological Advice (SBSTA). Beide Gremien eröffneten am Montag ihre 21. Sitzung und nahmen ihre Arbeiten auf.
Beim SBI stehen Fragen der Finanzierung von Massnahmen in Entwicklungsländern, Technologietransfer, spezifische Anliegen der ärmsten Entwicklungsländer (Umsetzung der Artikel 4.8 und 4.9 der Klimakonvention) im Vordergrund. Der SBSTA wird sich unter anderem mit Regeln für Aktivitäten im Bereich Landnutzung, Landnutzungsänderung und Waldwirtschaft (LULUCF) befassen und Möglichkeiten diskutieren, wie die Emissionen von der Luft- und Schifffahrt in Zukunft berücksichtigt werden könnten. Zudem werden Fragen zu Wissenschaft und systematische Beobachtung (Research and Systematic Observation, R&SO) behandelt. Die Bearbeitung der einzelnen Themen erfolgt in so genannten Kontaktgruppen.
Die ersten Kontaktgruppen nahmen ihre Arbeiten am Dienstagnachmittag auf. Die Kontaktgruppe R&SO behandelte unter dem Vorsitz von Stefan Rösner (Deutschland) und Soobaraj Nayroo Sok Appadu (Mauritius) den Plan zur Umsetzung des Global Climate Observing System (GCOS). GCOS hat zum Ziel, den Unterzeichnerstaaten die erforderliche Datenbasis für die Umsetzung der Verpflichtungen der Klimakonvention zur Verfügung zu stellen. Zu diesem Zweck beabsichtigt GCOS, so genannte essentielle Klimavariablen, welche die Atmosphäre, die Ozeane und die terrestrischen Systeme abdecken, weltweit zu erheben und verfügbar zu machen. Die Daten sollen sowohl in-situ als auch von Satelliten erhoben werden. Die Länder werden eingeladen, ihre Beobachtungen verfügbar zu machen, Beobachtungslücken zu identifizieren und zu füllen und anderen Ländern, insbesondere den Entwicklungsländern, bei der Erfüllung dieser Aufgabe zu helfen (capacity building). Die Kontaktgruppe genehmigte einen Vorentwurf eines Papiers, das im Wesentlichen den Umsetzungsplan unterstützt.
Ein wohltuender Farbtupfer im zuweilen unübersichtlichen Verhandlungszirkus bildet die tägliche Verleihung des «Fossil of the Day» - eine Auszeichnung der Umweltverbände für jene Delegationen, die durch besonders obstruktives und/oder Klima schädigendes Verhalten aufgefallen ist. Das erste Fossil erhielten die USA für den Versuch, in der ganzen Agenda den Ausdruck Klimaänderung durch Klimavariabilität zu ersetzen (!?!) und den Wissenstransfer von der COP in andere Zwischenstaatliche Organisationen zu unterbinden. Der zweite Preis ging an Saudi Arabien für die immer wiederkehrende Forderung, Unterstützung bei der Umstrukturierung der Wirtschaft zu erhalten (Response Measures), die wegen der Klimaänderung oder Klimavariabilität erforderlich sein wird. Beide Länder werden unter den Anwesenden als Anwärter für den Gesamtsieg gehandelt.
Roland Hohmann, OcCC, Buenos Aires

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