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Erklärung der Forschenden zur Klimapolitik der Schweiz

Wissenschafter sind besorgt über die Klimaveränderung und fordern politische Massnahmen

Die Wissenschaft ist sich spätestens seit Dezember 1995 einig, dass «die Abwägung der Erkenntnisse einen erkennbaren menschlichen Einfluss auf das globale Klima nahe legt«. Zu dieser Schlussfolgerung ist das Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC, Zwischenstaatliche Sachverständigengruppe über Klimaänderungen) in seinem neuesten Statusbericht gekommen. Dieser Bericht wurde von wissenschaftlich ausgewiesenen Klima-Expertinnen und -Experten verfasst und ist in internationalen Vernehmlassungen von Hunderten von Wissenschaftern und Wissenschafterinnen geprüft und gutgeheissen worden.

Teaser: Erklärung der Forschenden zur Klimapolitik der Schweiz

Die diese Erklärung unterzeichnenden Wissenschafter und Wissenschafterinnen sind überzeugt, dass die menschliche Gesundheit, die Land- und Wasser-Ökosysteme sowie die sozioökonomischen Systeme - wie Land- und Forstwirtschaft, Fischerei, Wasserressourcen - auf Klimaänderungen empfindlich reagieren.

Werden keine Massnahmen zum Klimaschutz ergriffen, könnte die Geschwindigkeit der bisherigen und zu erwartenden Veränderungen von Luft, Wasser und natürlichen Lebensgemeinschaften durch menschliche Tätigkeiten so schnell sein, dass Ökosysteme (Vegetationszonen, Fischgründe), die für uns lebenswichtig sind, ernsthaft gefährdet werden. Die wissenschaftlichen Befunde reichen jedoch gegenwärtig nicht aus, um zuverlässige Grenzwerte der Belastbarkeit der globalen Ökosysteme festzulegen. Die internationalen Konventionen über das Klima und die Biodiversität sind notwendige Schritte in Richtung eines Schutzes vor diesen Gefährdungen. Wie das IPCC sind sich auch die unterzeichnenden Wissenschafterinnen und Wissenschafter bewusst, dass die durch Menschen verursachten Umweltveränderungen die Entscheidungsträger vor eine ganze Anzahl schwieriger Probleme stellen: die Komplexität der Vorgänge, die grossen Unsicherheiten, die Möglichkeit irreversibler Schäden und deren Kosten, ein sehr langer Planungshorizont, grosse Verzögerungen zwischen Emissionen und Auswirkungen, grosse regionale Unterschiede von Ursachen und Wirkungen und der globale Massstab des Problems.

Die Erklärung wurde von ProClim- erarbeitet und an der Jahresversammlung der Schweizerischen Akademie der Naturwissenschaften Schweiz 1996 vom Jahrespräsidenten und Mitglied des ProClim-Kuratoriums, Prof. Hans Thierstein, vorgestellt. Sie wurde von über 300 Wissenschafterinnen und Wissenschafter unterzeichnet.

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