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Wege zur 100% erneuerbaren Stromversorgung

Bericht des Sachverständigenrats für Umweltfragen der Bundesregierung

Die Klimapolitik steht vor der Herausforderung, dass die Treibhausgasemissionen der Industrieländer um 80 bis 95 % reduziert werden müssen, um den antropogenen Einfluss auf das Klima zu minimieren. Das Sondergutachten des Sachverständigenrats der Bundesregierung untersuchte, wie das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) weiterentwickelt werden sollte, um ein kostengünstiges Portfolio an erneuerbaren Energien bis 2050 zu erreichen. Weitere Schwerpunkte sind die Beschleunigung des notwendigen nationalen und europäischen Netzausbaus und die Verkoppelung einer nationalen Übergangsstrategie mit der europäischen Energie- und Klimapolitik.

Kurzfassung: Wege zur 100% erneuerbaren Stromversorgung

Schlussfolgerungen:
Zentrale energie- und klimapolitische Ansatzpunkte einer Transformation der Stromversorgung sind:

  • Energieeffizienz ist die eigentliche Brückentechnologie für eine vollständige Umstellung der Stromversorgung auf erneuerbare Energien und muss entsprechend gefördert werden.
  • Erst ein möglichst verbindliches europäisches und nationales Klimaschutz und Dekarbonisierungsziel für das Jahr 2050 sowie seine Übersetzung in den Emissions handel setzt den richtigen Begründungsrahmen und wichtige ökonomische Anreize für die anstehende Transformation.
  • Darüber hinaus müssen sowohl auf europäischer als auch auf nationaler Ebene die Förderbedingungen für die erneuerbaren Energien weiterentwickelt werden, um die Voraussetzungen für eine sichere und effiziente Stromversorgung der Zukunft zu schaffen, die vollständig auf erneuerbaren Energien basiert.
  • Der Neubau von Kraftwerken, die aus technischökonomischen Gründen nicht die Anforderungen einer sehr flexiblen Erzeugung erfüllen und nicht mit den langfristigen Klimaschutzzielen vereinbar sind, sollte unterlassen werden. Auch die beschlossene Laufzeitverlängerung für Atomkraftwerke ist nicht mit den Flexibilitätserfordernissen eines Übergangs zu den erneuerbaren Energien vereinbar.
  • Flankierend zum Ausbau der erneuerbaren Energien ist ein beschleunigter und hinreichend dimensionierter Netzausbau und vor allem -umbau erforderlich, um Versorgungssicherheit gewährleisten zu können. Investitionsanreize und Netzplanung müssen hierfür grundlegend geändert werden.
  • Aus nationaler Perspektive ist die Kooperation Deutschlands mit den Nordseeanrainerstaaten von strategischem energiepolitischem Interesse, um die Anbindung und Erschließung der erheblichen und vergleichsweise kostengünstigen Pumpspeicherpotenziale Skandinaviens voranzutreiben.

Quelle: Quelle und weitere Informationen: SRU [1] - Umweltrat der deutschen Bundesragierung

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