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Schutz der Wälder in Europa

Waldministerkonferenz in Wien

Pflanzen (Symbolbild)
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(gm) Zum Schutz der Wälder in Europa ist die vierte Ministerkonferenz vom 28. bis 30. April 2003 mit der Unterzeichnung der Wiener Deklaration und fünf Resolutionen zu Ende gegangen. Umweltverbände begrüssen positive Aspekte, fordern aber weitergehende, schnelle und effektive Aktionen zur Erhaltung der europäischen Wälder als «living forests«. Die Deklaration hält fest, dass der Wald eine Vielzahl von Aufgaben zu erfüllen hat, die in der Forstpolitik zu berücksichtigen sind. Die Resolutionen behandeln die Themen Klimawandel, sektorübergreifende Kooperation und nationale Waldprogramme, wirtschaftliche und kulturelle Aspekte nachhaltiger Waldbewirtschaftung sowie biologische Vielfalt.
Mit Blick auf die Waldministerkonferenz in Wien wurde ein Bericht über die nachhaltige Entwicklung der Wälder in Europa basierend auf den Kriterien erstellt. Die Beurteilung der Wälder Europas fällt grundsätzlich positiv aus. Im Gegensatz zu anderen Regionen der Welt nahm die Waldfläche in Europa im Zeitraum zwischen 1990 und 2000 um rund 1% zu. Insgesamt 46% der Landfläche Europas sind mit Wald bedeckt. Europas Wälder machen rund einen Viertel der weltweiten Waldfläche aus. Lediglich 3% der Wälder Europas sind Plantagen. Für den Schutz und die Erhaltung der Biodiversität und Landschaftsvielfalt sind unberührte Wälder (25%) sowie geschützte Waldflächen (12%) von besonderer Bedeutung.
In der Schweiz werden die Wiener Deklaration und die Resolutionen unter anderem im Rahmen des Waldprogramms Schweiz (WAP) aufgegriffen. Hier wird die Zusammenarbeit zwischen dem Wald- und den anderen Politik- und Wirtschaftssektoren momentan angegangen. Das WAP ist ein politisches Handlungsprogramm, welches bis Ende 2003 in einem partizipativen und sektorübegreifenden Prozess konkrete Ziele, Strategien und Massnahmen des Bundes für die nächsten 10 bis 15 Jahre erarbeitet und definiert. Hauptziel ist die Sicherstellung einer nachhaltigen Waldentwicklung und als Voraussetzung dazu die Schaffung günstiger Rahmenbedingungen für eine effiziente Wald- und Holzwirtschaft.

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