ProClim bringt die aktuellsten wissenschaftlichen Erkenntnisse zum Klimawandel in die politische und öffentliche Diskussion ein. Das Forum vernetzt Wissenschaft, Politik und Gesellschaft und trägt zu einer klimaneutralen und -resilienten Schweiz bei.mehr

Bild: NASAmehr

Rekordluftverschmutzung über der Arktis

Aerosolbelastung extrem erhöht

Wissenschaftler des Alfred-Wegener-Instituts für Polar- und Meeresforschung beobachteten in der vergangenen Woche die höchste Luftverschmutzung seit Beginn der Messungen von 1991 in Ny-Ålesund auf Spitzbergen. Die Messgeräte zeigten eine gegenüber normalen Bedingungen extrem erhöhte Aerosolbelastung. Durch eine besondere Grosswetterlage Anfang Mai erreichten grosse Aerosolmengen aus Osteuropa die Atmosphäre über Spitzbergen.

Rekordluftverschmutzung über der Arktis

Es wurden bis zu fünfzig Mikrogramm Aerosol pro Kubikmeter Luft gemessen - ein Wert, der sonst an belebten Strassen in Stadtgebieten erreicht wird. Parallel verkündete das Norwegische Institut für Luftverschmutzung (NILU) extrem hohe Konzentrationen von Ozon in Bodennähe. Mit über 160 Mikrogramm Ozon pro Kubikmeter wurde der höchste Wert seit Einrichtung der Station im Jahre 1989 ermittelt.

Eine erhöhte Aerosolkonzentration wurde auch in den vergangenen Jahren jeweils im Frühjahr über der Arktis registriert. Dieses als «Arctic Haze» bezeichnete Phänomen war allerdings in diesem Jahr so stark wie noch nie ausgeprägt.

Aerosole sind kleine Partikel in der Atmosphäre und dienen als Kondensationskeime für die Wolkenbildung. Im Weiteren können sie das Sonnenlicht streuen oder absorbieren. Diese Eigenschaften machen Sie zu wichtigen Einflussfaktoren für das Klimasystem. Die aktuelle Luftverschmutzung liegt um das Zweieinhalbfache über den Werten vom Frühjahr 2000. Als Folge wird eine deutlich höhere Erwärmung erwartet.

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

Rekordluftverschmutzung über der Arktis
Rekordluftverschmutzung über der Arktis

Kategorien