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Hochwasserschutz durch Massnahmen in der Landwirtschaft

Neues Computermodell erlaubt Kosten-Nutzen- Rechnung

Kleine Massnahmen in der Landnutzung sind in vielen Fällen kostengünstiger als grosse Rückhaltebecken, um Hochwasser zu vermeiden: Erstmals gelang es Forschern der Universität Hohenheim (D), ein Computerprogramm zu entwickeln, das Kosten und Effekte verschiedener Möglichkeiten misst, die den Abfluss von Oberflächenwasser bremsen, so dass Hochwasserspitzen gar nicht erst entstehen können. Vorgestellt wurden die Resultate auf der Ergebnis-Konferenz des Projekts AMEWAM - Agricultural Measures for Water Management and their Integration into Spatial Planning.

Ernährung (Symbolbild)
Bild: Valery Evlakhov, stock.adobe.com

Die Ergebnisse fussen auf internationalen Forschungsarbeiten in Deutschland, England und den Niederlanden.

Im Rahmen des Projekts und in Kooperation mit den Landwirten und Gemeinden haben die Wissenschaftler bereits verschiedene Szenarien durchgespielt. Dabei hat sich vor allem die so genannte Mulchsaat als günstigste und sehr effektive Massnahme erwiesen. Bei dieser Methode werden die Stoppeln des Vorjahres nicht untergepflügt, sondern nur flach bearbeitet. Die Pflanzenreste sterben ab und bilden einen Mulch, in den die neue Saat direkt eingesät wird. Das hat den Vorteil, dass der Regen nicht mit voller Wucht auf den Boden knallt, sondern von der Mulchschicht abgedämpft wird und besser versickern kann - ausserdem verkrustet die Bodenoberfläche nicht so leicht.

Als effektiv und kostengünstig erwies es sich ausserdem, grosse Anbauflächen in Hanglage in mehrere kleine Schläge mit wechselnden Feldfrüchten zu unterteilen und abgeerntete Felder durch eine Winterbegrünung auch nach der Ernte mit einer Pflanzenschicht als Wasserhemmung zu bepflanzen.

Quelle:
> Informationsdienst Wissenschaft idw

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