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Umweltbericht 2015 (BAFU, 2015)

Report of the Federal Council

Der Bericht «Umwelt Schweiz 2015» [1] gibt einen Überblick über den Zustand der Umwelt und der natürlichen Ressourcen in der Schweiz. Er zieht Bilanz aus den Massnahmen, die der Bund ergriffen hat, um die Umweltqualität zu verbessern, und zeigt auf, wo weiterer Handlungsbedarf besteht. Ausserdem vergleicht er die Fortschritte der Schweiz mit denen ihrer Nachbarländer und wirft einen Blick in die Zukunft, indem er Umweltperspektiven für das Jahr 2030 zusammenfasst.

Bericht des Bundesrates: Umwelt Schweiz 2015: Umweltbericht 2015 (BAFU, 2015)

Der Zustand der Umwelt in der Schweiz hat sich dank der umweltpolitischen Massnahmen der letzten Jahrzehnte in vielerlei Hinsicht verbessert. Die Verschmutzung der Umwelt durch Schadstoffe hat in verschiedenen Bereichen abgenommen. Die Luftqualität wird seit Mitte der 1980er-Jahre stetig besser, und auch die Gewässerqualität ist generell gut und die Wälder sind weniger belastet als noch vor einigen Jahren.

In anderen Gebieten wurden die Ziele noch nicht erreicht. So nimmt etwa der Flächenverbrauch für Siedlungen und Verkehr nach wie vor zu, die Biodiversität schwindet trotz Gegenmassnahmen, die Ausbringung von Dünger und Stickstoff in der Landwirtschaft belastet die Böden noch immer. Aufgrund ihrer Wirtschafts- und Konsummuster trägt die Schweiz zudem nicht nur im eigenen Land, sondern immer mehr weltweit zur Übernutzung natürlicher Ressourcen und Ökosysteme bei. Der Ressourcenverbrauch der Schweiz übersteigt das naturverträgliche Mass – insbesondere wenn man die globalen Auswirkungen berücksichtigt. Ein wachsender Anteil der Umweltbelastung durch den Konsum der Schweizer Bevölkerung fällt dabei im Ausland an; inzwischen ist er sogar weit grösser als der im Inland verursachte. Geraten die Ökosysteme, wie z.B. der Wald, unter Druck, verringern sich auch die Leistungen, die sie für die Menschen erbringen (wie z.B. Schutz vor Lawinen und Hochwasser, sauberes Trinkwasser, Erholung usw.). Dies hat wiederum Folgen für das Wohl- befinden der Menschen und kann zu erheblichen Kosten führen.

Die Schweiz wird vom Klimawandel voraussichtlich überdurchschnittlich stark betroffen sein. Bis 2030 sind sowohl positive (z.B. für die Landwirtschaft oder den Energieverbrauch) als auch negative Auswirkungen (z.B. betreffend Naturgefahren oder Biodiversität) zu erwarten. Langfristig dürften die negativen Folgen aber klar überwiegen.

Anders als beim Klimawandel scheint die Schweiz bei den Veränderungen der Biodiversität vorwiegend selbst in der Lage zu sein, die zukünftige Entwicklung zu steuern. Der Zustand des Offenlandes, der Wälder und der Gewässer steht vor allem unter dem Einfluss der jeweiligen Nutzung durch Land-, Wald- und Wasserwirtschaft. In der dicht besiedelten Schweiz hängt die Entwicklung der Biodiversität zudem stark davon ab, ob es gelingt, eine ökologische Infrastruktur aus Schutz- und Vernetzungsgebieten aufzubauen und die Agglomerationen so aufzuwerten, dass sich ihr Zustand im Siedlungsraum verbessert.

Für den Bundesrat stehen in der Umweltpolitik der kommenden Jahre drei Bereiche im Vordergrund: der Klimaschutz, die Erhaltung der Biodiversität und der Umgang mit natürlichen Ressourcen.

Quelle: BAFU (2015): Publikation vom Bundesamt für Umwelt. www.bau.admin.ch/dokumentation [2]

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