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Klimaschutz als Weltbürgerbewegung

Sondergutachten WBGU

Der WBGU umreißt in diesem Gutachten eine Doppelstrategie für den globalen Klimaschutz. Dafür sollte im Pariser Klimaabkommen von 2015 insbesondere ein Prozess vereinbart werden, der die Einhaltung der 2°C-Leitplanke völkerrechtlich verankert sicherstellt. So kann eine verschränkte Verantwortungsarchitektur für die Zukunft unseres Planeten entstehen, in der vertikales Delegieren und horizontales Engagieren keinen Gegensatz bilden, sondern sich wechselseitig verstärken.

Download ganzer Bericht: Klimaschutz als Weltbürgerbewegung

Das geplante Pariser Klimaabkommen als Wegweiser

  • Der WBGU-Budgetansatz bietet einen idealen Orientierungsrahmen, weil er dem Gleichheitsprinzip (gleiche Emissionsrechte innerhalb des Budgets für alle Menschen) und dem Verursacherprinzip (unterschiedliche Verantwortlichkeit unter Einbezug der historischen und gegenwärtigen Emissionen) gerecht wird.
  • Der vom IPCC erarbeitete Sachstandsbericht sollte über ein Beachtungsgebot in die Verhandlungen einbezogen werden. Die Pflicht zur Transparenz und Rechenschaft gegenüber der Bevölkerung, sowie die Kontrollfunktion der Sachwalter des Klimaschutzes sollten durch verbesserte Teilhabe gestärkt werden.
  • Ambitionierte Klima-Clubs sollten durch verbesserte Teilhabe wie Anhörungs-, Informations- und Verbandsklagerecht gestärkt werden.
  • Der WBGU empfiehlt ein anspruchsvolles Pledge-and-Review-Verfahren: Alle Staaten verpflichten sich, selbst gewählte Ziele zur Bekämpfung des Klimawandels bis 2030 vorzulegen.
  • Die Industriestaaten sollten ihre Zusagen einhalten ab 2020 jedes Jahr 100 Mrd USD für die Unterstüzung von Klimaschutz und Anpassung in Entwicklungsländern zu mobilisieren.

Eine neue Dynamik im Klimaschutz
Der WBGU porträtiert an lokalen bis globalen Beispielen die Bandbreite der Instrumente und Initiativen, sozialen Bewegungen, Clubs und Allianzen mit denen Klimaschutz bereits erprobt wird. Darin formiert sich die horizontale Dimension einer Verantwortungsarchitektur, in der die globale Zivilgesellschaft selbst Verantwortung wahrnimmt und mit der die vertikale Delegation von Verantwortung an die Klimadiplomatie ergänzt wird. Dabei können sich unterschiedliche Initiativen gegenseitig verstärken. Diese Weltbürgerbewegung erhöht den Legitimationsdruck auf staatliche Akteure im internationalen Verhandlungssystem.

Source: WBGU (2014): Klimaschutz als Weltbürgerbewegung. Sondergutachten 2014. Wissenschaftlicher Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen. Berlin: WBGU

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