ProClim introduces the latest scientific findings regarding climate change to political and public discussion. The forum provides a network for the scientific and political communities and society as a whole, thus contributing to a climate-neutral and climate-resilient Switzerland.more

Image: NASAmore

ScienceDebate Schweiz

Hat das Parlament ein offenes Ohr für die Wissenschaft?

Bei den Wahlen 2015 entscheidet sich, wie das Parlament in den nächsten Jahren mit wissenschaftlicher Beratung umgeht. Wie positionieren sich die politischen Parteien zu Äusserungen der Wissenschaften? Bei wem hat die Stimme der Wissenschaft Gewicht, auch wenn sie in Konflikt mit anderen Interessen steht? ScienceDebate ist eine Initiative der Akademien der Wissenschaften Schweiz und des Schweizerischen Nationalfonds in Zusammenarbeit mit der Online-Wahlhilfe smartvote. Wählerinnen und Wähler können sich dort ein Bild verschaffen, wie es die Kandidierenden und ihre Parteien mit der Wissenschaft halten.

Teaser: ScienceDebate Schweiz

Grundsätzlich anerkennt das Parlament die Bedeutung der Wissenschaft und
sorgt für eine angemessene Finanzierung; laut ScienceDebate wollen die
meisten Kandidierenden von sechs der sieben grössten Parteien mehr Geld für
den Bereich «Bildung und Forschung» ausgeben. Spielt die Wissenschaft
jedoch beratend ihre Resultate zurück in die Politik, ergeben sich selten
ausreichende Massnahmen, sobald andere Nutzungsinteressen betroffen sind.
Dies gilt auch für die Klimapolitik: Zwar stellt sich die Schweizer Politik hinter
das 2-Grad-Ziel, doch sind die heutigen Massnahmen nicht ausreichend, um
den Klimawandel auf ein erträgliches Mass zu begrenzen.
Soll zum Beispiel die CO2-Abgabe als Massnahme gegen den Klimawandel auf
Benzin und Diesel ausgeweitet werden? Die Akademien der Wissenschaften
sagen klar ja. Auch die Antworten von 2276 Kandidierenden für die Nationalund
Ständeratswahlen ergeben ein klares Bild: FDP und SVP sagen nein, SP,
GPS und GLP sagen ja; Kandidierende von CVP und BDP variieren stark
zwischen beiden Polen und nehmen durchschnittlich eine mittlere Haltung ein.
Nach Meinung der meisten Kandidierenden sollen hingegen Behandlungen mit
Methoden der komplementären Medizin weiterhin durch die Grundversicherung
bezahlt werden, obwohl wissenschaftliche Belege für deren Wirksamkeit
grösstenteils fehlen. Nur FDP und SVP tendieren hier leicht zu einem nein,
haben aber eine grosse Streuung über das gesamte Spektrum von Antworten.

ScienceDebate gibt zu insgesamt 14 aktuellen Fragen die durchschnittlichen
Antworten der Kandidierenden pro Partei sowie die Argumente der
Parteipräsidentinnen und Parteipräsidenten. Die Antworten lassen sich national
und pro Kanton darstellen. Und per Download gibt es auch die Antworten der
einzelnen Kandidierenden.
Neben den smartvote-Fragen geht es auch um weitere wissenschaftspolitische
Themen: Sollte der wirtschaftliche Nutzen von Forschungsprojekten bei der
Vergabe von Fördergeldern des Bundes stärker berücksichtigt werden? Soll die
Nationalität bei der Berufung von Professorinnen und Professoren eine Rolle
spielen? Sollen wissenschaftliche Erkenntnisse in der Politik eine grössere
Rolle spielen? Bei der letzten Frage etwa sagen nur drei der sieben
ParteipräsidentInnen klar ja. Die Antworten und Argumente finden Sie auf ScienceDebate.



Link ScienceDebate [1]

Categories

  • Politics